Julis Seite
  Twilight Princess
 




So. Als erstes werde ich einen Testbericht für das laut Nintendos "umfangreichste" Zelda-Game schreiben. Doch wie schreibt man einen Artikel, der von den Kritikern als nahezu perfekt bewertet wurde? Na, vielleicht fange ich erst einmal bei der Story an...

Ein junger Ziegenhirte namens Link lebt im friedlichen und idyllischen Dörfchen Ordon. Link genießt große Beliebtheit bei den Kindern des Dorfes und er dient als dessen Vorbild. Doch eines Tages fallen brutale und gefährliche Monster ins Dorf ein, und es liegt an Link, die entführten Kinder zu retten. Denn der böse Schattenherrscher Zanto versucht, die Welt, in ein einziges Schattenreich zu verwandeln. Doch er ist nicht alleine. Als Link von einer bösartigen Kreatur ins Schattenreich gezogen wird, verwandelt er sich, nicht wie alle anderen Menschen, zu willenlosen Geistern, sondern er wird ein Wolf. Als Wolf-Link kann er neue Attacken ausführen, dafür aber keine Items einsetzen. In einem Verlies trifft Wolf-Link schließlich auf Midna, eine Ausgestoßene des Schattenreichs. Zusammen mit diesem kleinen Kobold versucht Link nun die Welt zu retten... Na, wenn das mal so einfach wäre!

Meine ersten Spielstunden von Twilight Princess waren etwas langweilig. Die ersten zwei Stunden beschäftigt man sich mit Dingen, wie verlorene Körbe zu suchen oder eine Katze zurück zu ihrem Frauchen zu bringen. Wie in allen anderen Zelda-Spielen auch, versucht Nintendo, einen ruhigen und langsamen Einstieg ins Spiel zu ermöglichen, bei Twilight Princess ist dieser aber leider sehr ruhig und langsam geworden. Als man dann nach einiger Zeit die verlorenen Kinder aus einem Wald retten muss, konfrontiert man sich schon mit den ersten Monstern, jedoch sind diese immer noch nicht besonders herausfordernd. Auch ist diese Szene schnell vorbei, und das Übliche beginnt wieder... Ziegen eintreiben und andere Jobs für die Dorfbewohner erledigen. Nach zwei Spielstunden ist Zelda etwas unterfordend und langsam. Man fühlt sich nicht wie ein richtiger Held, sondern eher wie ein kleines Kind. Hoffentlich war das nur der Anfang des Spiels und das Spannende beginnt erst jetzt...

Ja, das Spannende beginnt erst jetzt. Plötzlich überschlagen sich die Ereignisse, Wildschweinreiter greifen Link und seine Freundin an und entführt sie, Monster verschleppen die Kinder aus dem Dorf und Link begegnet einem mysteriösen Lichtgeist. Als er versucht, die Kinder zu retten, begibt er sich ins Schattenreich, wo er unverzüglich in einen dunklen Wolf verwandelt wird. Dies ist ganz sicher ein sehr interessanter Sidekick. Zwar gab es solche Verwandlungen schon in Majora's Mask, aber der Wolf ist komplett neu. Als Wolf kann Link neue Aktionen durchführen. Auch wenn er jetzt nicht mehr die Vielzahl der Items wie Lampe, Schwert oder Bumerang einsetzen kann, ist er nun in der Lage, im Boden zu wühlen, merkwürdige Dinge mit dem Gespür zu betrachen oder eine Anzahl neuer Attacken ausführen. Zum Beispiel kann mithilfe gedrücktem B-Knopf ein schwarzer Kreis erzeugt werden, lässt man den Knopf wieder los, greift Wolf-Link schnell alle Gegner innerhalb dieses Kreises auf einmal an. Nach einer Weile wird Zelda erst so richtig interessant. Man stellt sich selbst Fragen, wie "Was hat Midna eigentlich vor", "Was hat Zelda im Spiel zu tun?" oder "Woher kommen die brutalen Wildschweinreiter?". Mit mehr Vorfreude auf die kommenden Ereignisse spielt man das Game weiter, in der Hoffnung, dass noch mehr passiert.

Vielleicht sollte ich noch ein Wort zur Grafik sagen. Ja, die Grafik! Man merkt sofort, dass The Legend of Zelda - Twilight Princess ursprünglich für die GameCube konzipiert war und eigentlich nur ein solches Spiel mit umgebauter Steuerung ist. Auch wenn einige Stellen liebevoll detailliert wurden, wirken einige Szenen und Orte verschwommen und man erkennt nur noch eine matschige Pixel-Pampe. Vielleicht sollte Nintendo etwas mehr Zeit in die Grafikbearbeitung investieren, anstatt zu versuchen, eine perfekte Steuerung zu entwerfen. Denn die Spielefirma aus Japan kündigte ja bereits an, dass Twilight Princess das erste Wii-Spiel sei, der über eine perfekt umgesetzte Steuerung verfügte. Und ja, an vielen Stellen ist die Steuerung sehr gut gelungen. Link greift durch Schütteln der WiiRemote an, durch Schütteln des Nunchuks führt Link eine Wirbelattacke aus. Auch Items wie der Bumerang oder Pfeil und Bogen werden mithilfe von Zielen mit Wiimote auf den Bildschirm verwendet. Minispiele, wie Angeln, wo man fachgerecht die Angel erst auswerfen und dann wie verrückt mit dem Nunchuk zu kurbeln, um den Fisch einzuholen, gibt es ebenfalls. Und auch diese sind meiner Meinung nach sehr gut gelungen.

Noch ein Wort zum Sound. Nintendo hat seine Tradition fortgesetzt und mal wieder die ursprüngliche Zelda-Melodien benutzt. Warum die Firma nicht mal neue Melodien probiert, ist fragwürdig. Dennoch sind einige Lieder sehr gut gelungen. Ebenfalls fragwürdig ist, warum Nintendo den Personen keine Sprachausgabe gegeben hat. Zwar geben die Personen ab und zu mal kleine Laute von sich, doch Stimmen für die Leute wären wirklich nicht am falschen Platz gewesen.

Fazit: The Legend of Zelda - Twilight Princess ist ein guter Titel. Wahrscheinlich auch ein sehr guter Titel. Aber mit Sicherheit nicht der beste Titel! Dafür sind einfach noch zu viele Makel vorhanden. Dennoch empfehle ich dieses Spiel für jeden Neueinsteiger und Veteran. Ein Muss für jeden Zelda-Fan.
Bewertung: 9,2/10

 
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